Der Aufbau der Steirischen Harmonika

Die Steirische Harmonika ist relativ leicht zu erlernen. Nicht nur deswegen ist sie ein sehr beliebtes Instrument, sondern wahrscheinlich auch, weil man keine Noten erlernen muss. Aber dazu später mehr.

Der Aufbau der Steirischen Harmonika besteht aus dem Balg, dem Bass und dem Diskant. Der Begriff Diskant stammt im Übrigen aus dem Lateinischen. Man bezeichnet eben die Melodietastatur auf der rechten Seite, wie auch beim Akkordeon, als Diskant.

 

Die Diskantseite

steirische-harmonika-diskantDie Knöpfe auf der Diskant Seite sind in Reihen angebracht. Jede Reihe steht dabei für eine Tonart. Meistens werden Steirische mit 3 oder 4 Reihen, aber auch mit 5 und sogar 6 Reihen gebaut. Doch das ist eher die Ausnahme.

Der Typ der jeweiligen Steirischen gibt an wie viel Reihen die Diskantseite hat und wie viel Knöpfe verwendet sind. Zum Beispiel eine 454 Schröpfer verwendet 4 Reihen und 54 Knöpfe oder eine 450 Pascher G-C-F-F# halbchromatisch hat wiederum 4 Reihen aber nur 50 Knöpfe mit der Stimmung G-C-F-F#.

Jede Reihe steht dabei für eine Dur. Die Belegung ist von außen nach innen zu sehen. Bei einer „G-C-F-B“ zum Beispiel wäre die erste Reihe von außen her gesehen die G-Dur und die innerste eine B-Dur.

Die Steirische Harmonika wird in den verschiedensten Stimmungen gebaut. Die Gebräuchlichsten sind zum Beispiel G-C-F-B, A-D-G-C oder B-Es-As-Des. Je nach Instrument klingt ein Ton auf der Diskantseite zweichörig oder dreichörig. Das bedeutet, dass zum Beispiel bei einem Tastendruck gleich 3 Töne gleichzeitig einem bestimmten Frequenzabstand zueinander klingen.

Bei einem dreichörigen Instrument z.B. haben wir einen Grundton, einen Oberton und einen Unterton. Der Standard Kammerton a, der unter anderem auch als Normalstimmung bezeichnet wird, schwingt z.B. mit 440 Hz. Der Oberton hätte somit 442Hz und der Unterton 438Hz.

Zudruck und Aufzug

Eine weitere Besonderheit der Steirischen Harmonika ist, dass je nachdem ob gezogen oder gedrückt wird ein anderer Ton erklingt. Drückt man den Balg zusammen nennt man es Zudruck und zieht man ihn auseinander wird dies als Aufzug bezeichnet.

Im Zudruck erklingt der Dur-Dreiklang der Tonika (Dreiklangs-Töne) und im Aufzug der zugehörige Dominant-Sept-Akkord. Alle anderen Töne, die man für eine Melodie benötigt, werden in den anderen Reihen gedrückt.

Der Gleichton

Nur bei einer Taste hört man beim Aufzug und beim Zudruck denselben Ton. Das kommt daher, dass der 5. Ton der Tonleiter kommt sowohl in der Dominante als auch in der Tonika vor. Dies wurde wegen der leichteren Spielbarkeit so umgesetzt. Allerdings nur in den innenliegenden Reihen und nicht auf den außenliegenden. Dieser Ton wird im Übrigen Gleichton genannt.

Warum werden Steirische Harmonikas mit 4 Reihen gebaut?

Prinzipiell würde für die meisten Stücke 3 Reihen auf der Diskant Reihe ausreichen. Auch könnte man ein 3-reihiges Instrument leichter erlernen. Aber eine vierte Reihe hat mehrere Vorteile. Zum einen ist die Technik während des Spielens für viele Griffe einheitlicher und zum anderen bekommt jede Reihe einen zusätzlichen hohen Ton und jede Oktave einen zusätzlichen Halbton.

Die Basseite

Auf der linken Seite befindet sich der Bass. Für jede Reihe auf der Diskantseite ist analog auf der Basseite je ein Grundbass und ein Akkordbass vorgesehen. Außerdem gibt es weitere Knöpfe für die Mollakkorde, für die Übergangsbässe und für die vierte Stufe.

Die inneren Diskantreihen besitzen diese sogenannten Übergangsbässe. Man nennt sie auch Terzbässe und werden auf Druck gespielt. Auf Zug erklingt hier die vierte und fünfte Stufe.